Ernährung im Wandel – Nahrungsergänzungsmittelkonsum bei Kindern und Jugendlichen: eine Herausforderung für die Verbraucherkommunikation

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Das KATALYSE Institut beginnt mit einem neuen Projekt, gefördert vom Kompetenzzentrum Verbraucherforschung NRW.

Ernährung im Wandel – Nahrungsergänzungsmittelkonsum bei Kindern und Jugendlichen: eine Herausforderung für die Verbraucherkommunikation

Projektteam: Dr. Ulla Simshäuser, Gabriele Tils und Regine Rehaag (KATALYSE Institut, Köln).

Ernährung ist ein Spiegel tiefgreifender gesellschaftlicher Umwälzungen, die unter anderem durch zunehmende Flexibilisierung und Individualisierung geprägt sind (vgl. u.a. Berger & Hitzler 2010, Sennett 2005, 1998; Beck 1986). Die Vorstellungen über gesunde Ernährung und Ernährungsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Ein Ausdruck davon ist der starke Anstieg des Konsums von Nahrungsergänzungsmitteln seit Ende der 90er Jahre und eine schier unübersichtliche Vielzahl von Produkten. Alltagsrelevante Einkaufsorte wie Discounter und Drogeriemärkte tragen maßgeblich dazu bei, dass Nahrungsergänzungsmittel als eine selbstverständliche und zeitgemäße Ergänzung zur alltäglichen Ernährung und Selbstoptimierung wahrgenommen werden (Tils 2015; Rehaag & Tils 2013). Im Zuge dieser Entwicklung greifen auch Eltern zunehmend zu Nahrungsergänzungsmitteln, um die Leistungsfähigkeit ihrer Kinder in Schule oder Sport zu steigern, zumal viele Hersteller mit Slogans und Produktnamen werben, die eine Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit von Kindern in Aussicht stellen. Dieser Trend stellt die Verbraucherkommunikation vor neue Herausforderungen.

Untersuchungsziele

Die Studie untersucht den Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln bei Kindern und Jugendlichen aus Perspektive der Eltern als Kaufentscheider und exploriert Verwendungsanlässe und –motive im Kontext der elterlichen Gesundheitsfürsorge. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Informationsverhalten und der Fragestellung, ob Erfordernisse und Risiken einer Nahrungsergänzung bekannt sind und welche Akteure aus Sicht der Eltern als relevant und glaubwürdig wahrgenommen werden.

Ergänzend werden Experten/innen aus den Bereichen Kindergesundheit, Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz zu Ansatzpunkten und Schnittstellen für die Gesundheitskommunikation befragt.

Erwartete Ergebnisse des Vorhabens

Die Studie mündet in Empfehlungen für eine dialogorientierte Gestaltung gesundheitsbezogener Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder und Jugendliche und eine Optimierung der bestehenden Verbraucherkommunikation.